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1. Mitteleuropa - S. 1

1913 - Nürnberg : Koch
Mitteleuropa. Überblick. Der Überblick über den Erdteil Europa (s. I. Teil) zeigte uns, daß 1. der Osten dieses kontinentes durch ein gewaltiges Tiefland aus- gefüllt ist- 2. der Süden in drei gebirgige Halbinseln ausläuft,- Z. der Norden ebenfalls reiche Halbinselbildung zeigt, wobei Tiefland und Gebirge ineinander übergehen,- 4. der heften neben kleineren Halbinseln (in Frankreich) die größten Inseln des Erdteils aufweist. Was zwischen diesen Gebieten liegt, nennen wir Nittel- e u r o p a. Es gehört also dem Rumpfe des Erdteils an,- er ist aber so reich gegliedert, d. h. das Meer schneidet so weit und tief in ihn ein, daß auch dieses Gebiet „inmitten des Erdteils" noch an der Meeresküste Anteil ge- nießt. Deutlich abgegrenzt ist Mitteleuropa nur 1. gegen Süden durch den Selsen- und Eiswall der Alpen, die aber eine ganze Reihe ausgezeichneter Übergänge (Pässe) besitzen; auch zahlreiche wichtige Eisenbahnlinien führen über sie; 2. gegen das o st europäische Tiefland z. T. durch den lang- gezogenen Wall der Rarpaten, der weniger reich an Übergängen ist. heute besteht Mitteleuropa aus mehreren selbständigen Staaten: 1. Der größte davon ist die Österreichisch-Ungarische Monarchie, die früher teilweise mit Deutschland zusammen e i n Staats- wesen darstellte und jetzt wieder mit dem Deutschen Reiche verbündet ist.- 2. Die Schweizerische Eidgenossenschaft ist der kleinste ; sie wurde erst vor etwa 250 Jahren von Deutschland abgetrennt,- außer ihr gibt es nur noch einen (größeren) Vinnen st aat in Europa. 3. Der wichtigste und volkreich st e mitteleuropäische Staat ist das {neue) Deutsche Reich, unser Vaterland. Anmerkung: Nicht auf diese Staaten, also auf Mitteleuropa in unserem Sinne, be- schränkt sich das Gebiet der „Itt itteleuropäischen Einheitszei t". In ihm ist es Mittag, wenn die Tonne über dem \5° ö. £., dem Meridian von Stargard in Bommern, steht. Die Mitteleuropäische Einheitszeit gilt in den meisten Staaten Europas, nämlich in Schweden, Norwegen, Dänemark; Deutschland, (Österreich-Ungarn, Schweiz; Luxemburg; Italien; Serbien, Montenegro, Griechenland, lvesttürkei. In Deutschland ist es also z. B. eine Stunde früher (55 X Mittag als in England (\h g1/^ früher als in Frank- reich), eine Stunde später als in Rumänien ({h später als in Rußland). Dröber-Lory-Weyrauth er, Erdkunde. Teil Ii. \

2. Mitteleuropa - S. 118

1913 - Nürnberg : Koch
U8 Die Öfterreicbifcb^Ungarifcbe (Donarcbie. Größe: 676000 qkm = Deutschland + 2 x diesseit. Bayern (= 1v4 Deutsch- land). Einwohnerzahl: 51 Millionen. Das zweitgrößte Staatsgebilde Europas umfaßt die vom Hause Habs- bürg beherrschten Länder- mit den Gebieten des Deutschen Reiches war es bis 1866 teilweise zu einer politischen Einheit verbunden, mit dem Deutschen Reiche ist es seit 1879 verbündet. Zwischen Schweiz, Deutschland, Kußland, Rumänien, Serbien, der Türkei, Montenegro und Italien gelegen, ist die „Donaumonarchie" nicht arm an natür- lichen Grenzen: ein Teil der Alpenkämme, Salzach-Inn-Donau, Löhmerwald- Erzgebirge-Sudeten, Weichsel, Transsilvanische Alpen, Donau-Sau-Drina, Adria- tische? Meer sind die wichtigsten. Sie zerfällt in zwei durch die Person des Herrschers (Personalunion) sowie &urch gemeinsame Vertretung nach außen und gemeinsames Kriegswesen (Real- union) verbundene selbständige Hälften:die im österreichischen Krön- rat vertretenen Länder und die Länder der ungarischen

3. Allgemeine Einführung in die Heimatkunde und Grundbegriffe, Landeskunde von Bayern, Überblick über die Erdoberfläche - S. 108

1913 - Nürnberg : Koch
508 Iv. Die Erde. Der Vesuv ist ein sogenannter Schichtvulkan; Schichtvulkane entstehen da- durch, daß aus dem Lrdinnern glühendflüssiges Gestein (Lava) und Asche herausgepreßt und -geschleudert werden und sich schichtenweise auftürmen. Solche Vulkane richten oft große Verheerungen an; doch bildet sich aus ihren Auswurfstoffen auch fruchtbares Erdreich. Der größte europäische Vulkan ist der Ätna auf Sizilien (3300 m). Italien ist etwas mehr als halb so groß als das Deutsche Reich; auch seine Bevölkerung steht im gleichen Zahlenverhältnis zu der deutschen. Die p^renäenhalbinsel umfaßt zwei Staaten: das Königreich Spanien und die Republik Portugal. Spanien ist fast so groß wie das Deutsche Reich, hat aber nicht einmal den dritten Teil soviel Einwohner. Seine Lage zwischen zwei Meeren und nahe an Nordafrika ist vorteilhaft. Nicht günstig ist sein heißes, allzu trockenes Klima. Fruchtbar sind nur die regenreicheren Rüstengebiete. An nutzbaren Mineralien (wie Blei, Quecksilber u. a.) ist Spanien aber sehr reich. Die Hauptstadt ist das in der Itiitte des Reiches gelegene Madrid, die wichtigste Industriestadt Barcelona am Mittelmeer, beide mit über V2 Mill. Einwohner. Portugal ist größer wie Bauern, hat aber nicht soviel Einwohner. Es liegt günstig am Atlantischen Ozean. Seine Hauptstadt ist das prächtig gelegene Lissabon. Von den Ländern Südeuropas beziehen wir hauptsächlich Südfrüchte, Wein, Olivenöl und Seide. Die westeuropäischen Staaten. Die Republik Frankreich erstreckt sich in sehr günstiger Lage zwischen dem Atlantischen Vzean und dem Mittelmeer und zwischen den Pyrenäen, Westalpen, Iura und Wasgenwald. Es erfreut sich auch eines milden und gleichmäßigen Klimas und einer großen Fruchtbarkeit; namentlich erzeugt es sehr viel Wein. Frankreich ist fast genau so groß wie das Deutsche Reich, zählt aber nicht einmal 2u soviel Bewohner. Auch auf den Gebieten der Landwirtschaft, des Bergbaus, der Gewerbetätigkeit, des Handels und der allgemeinen Bildung steht Krankreich hinter Deutschland zurück. Die Hauptstadt ist das schön an der Seine gelegene, stark befestigte Paris (mit 2 Mill. Einw.) L y 0 n an der Rhone ist die größte Seidenindustriestadt der Erde, Marseille, der größte Hafen am Mittelländischen Meer, beide mit 1/2 Iffill. Einwohner. 3n dem Winkel zwischen dem nördlichen Frankreich und nordwestlichen Deutschland liegen drei Kleinstaaten: das Großherzogtum Luxemburg (der kleinste), das Königreich Belgien und das Königreich der Niederlande (oder Holland). Belgien ist in seinem bergigen östlichen Teil sehr reich an Kohlen und Erz, in seinem flachen westlichen Teil sehr fruchtbar. Dazu liegt es am Südausgangdernordsee. So entwickelte sich in Belgien Bergbau und Industrie, Landwirtschaft und Handel zu höchster Blüte. Deshalb ist Belgien das am dichte st en bevölkerte Land Europas. Es hat 1v2 Millionen Einwohner, obwohl es nicht einmal die Hälfte so groß ist wie das Hauptland von Bauern. Die Hauptstadt ist das schöne Brüssel (x/2 Mill. Einw.) Die Bewohner Belgiens sind im Süden romanischer, im Norden germanischer Herkunft.

4. Elementarbuch für den Unterricht aus der Geschichte - S. 85

1890 - Nürnberg : Korn
§ 78. Peter der Große und Karl Xii. Der nordische Krieg. 85 Kaiser auch noch die Reichsacht wider Max Emannel von Bayern und dessen Bruder Joseph Clemens von Cöln aus und eignete sich den größten Teil von Bayern an, dessen unglückliche Lage erst mit dem Tode Josephs endete. 3) Der Krieg von 1706—1711. Nach der Schlacht von £>öch= noe-mi städt wendete sich Marlborough nach den Niederlanden, während Eugen in Jtalm?'wohin er sich abermals gewendet hatte, weiter kämpfte. Beide erfochten 1706 glänzende Siege, ersterer bei Ramillies, noe letzterer bei Turin. Dann vereinigten sie sich, nicht ohne große Schwierigkeiten, abermals und siegten 1708 bei Oudenarde an der noe Schelde über den französischen Feldherrn Vendome. Jetzt war Ludwig zum Frieden geneigt; aber die Unterhandlungen scheiterten. Es kam zu einer letzten gewaltigen Schlacht 1709 bei Malplaqnet, wo die Franzosen unter Villars von Eugen und Marlborough wiederum völlig geschlagen wurden. Diese Schlacht war die blutigste des Jahrhunderts (42000 Tote). Sie wurde ein „Pyrrhussieg" genannt, und Villars schrieb darüber seinem König: „Wenn Gott uns die Gnade gibt, daß wir noch eine solche Schlacht verlieren, so kann Euere Majestät darauf rechnen, die Feinde vernichtet zu seheu." 4) Der Friede zu Utrecht 1713. Doch der Sturz der eng- ni3 lichen Kriegspartei und der Tod Josephs I. führten 1713 zum Frieden von Utrecht. Die Bestimmungendes Friedens waren folgende: l)Philip pv. behielt das Hauptland Spanien mit den Kolonien unter der Bedingung, daß die Kronen Frankreichs und Spaniens nie vereinigt würden. 2) Österreich bekam die spanischen Niederlande, Mailand, Sardinien und Neapel. 3) Preußen erlangte die Anerkennung der Königswürde. 4) S av oye n erhielt die Insel ©teilten als Königreich; doch mußte es bereits 1720 ©teilten gegen Sardinien umtauschen, worauf der ganze Stactencomplex des Hauses Savoyen als „Königreich Sardinien" bezeichnet wurde. 5) England behielt die wichtige Festuug Gibraltar, welche es im Laufe des Krieges den Spaniern, und große Gebiete in Nordamerika, welche es den Franzosen weggenommen hatte. 6) Die Kurfürsten von Bayern und Cöln sollten in ihre früheren Länder und Würdeu wiedereingesetzt werden. Diese Friedeusbestimmnngen, wodurch das europäische Gleichgewicht hergestellt wurde, nahm dann 1714 der Kaiser im Frieden zu Rastatt, das Reich im Frieden zu Baden in der Schweiz an. § 78. Peter der Große und Karl Xii. Der nordische Krieg. Zur Zeit, als das westliche Europa in den spanischen Erbfolgekrieg verwickelt war, lebten im Norden dieses Erdteils zwei Fürsten, die sich beide durch merkwürdige Eigenschaften auszeichneten: Peter der Große von Rußland und Karl Xii. von Schweden. Peter der Große 1689 1725 stammte ans dem Hause Roma-i6so-ms now und legte den Grund zur Größe Rußlands, indem er 1) das Reich bis zum schwarzen und baltischen Meere hin ausdehnte, 2) die Civilisation

5. Elementarbuch für den Unterricht aus der Geschichte - S. 81

1890 - Nürnberg : Korn
Die Raubkriege Ludwigs Xiv. 81 Seine Bestrebungen: 1) eine unbeschränkte Herrschaft int Innern aufzurichten; 2) seinem Staate in bezug auf Politik, Sitte und Industrie das Übergewicht in Europa zu verschaffen — erreichte er mit Hilfe tüchtiger Minister und Generale. So schaffte sein weiser Finanz-minister Colbert Geld, indem er Ordnung in den Staatshaushalt brachte, Manufakturen in Seide, Tuch, Leiuwaud und Luxuswaren anlegte und die einheimischen Produkte durch Zölle und Einfuhrverbote schützte, sein Kriegsminister Lonvois Heere, die durch treffliche Feldherren geführt wurden. Die hervorragendsten sind: Türen ne, Conds, Luxemburg, Catiuat, Billars, Beudome, Vanban. Außerdem nahmen unter Ludwig die französische Literatur (Corneille, Racine, Moliere), die Malerei (Claude, Lorraiu), die Bildhauerei und Architektur (Rococo-stil) einen großartigen Aufschwung, und auch die Wissenschaften wurden durch Akademien gehoben. § 75. Die Raubkriege Ludwigs Xiv. 1) Erster Raubkrieg 1667—1668. Nach dem Tode Philipps Iv. E-von Spanien erhob Ludwig Xiv. für seine Gemahlin, die älteste Tochter Philipps, Ansprüche an f die spanischen Niederlande. Als aber die Republik Holland mit England und Schweden die sogenannte Tripelallianz schloß, sah sich Ludwig zum Abschlüsse des Friedens zu Aachen 1668 gezwungen, in welchem er sich mit den gewonnenen niederländischen Gr e nzse stn n g en, darunter Lille, begnügen mußte. 2) Zweiter Raubkrieg 1673—1679. Der zweite Raubkrieg 1672-wurde gegen die Republik Holland geführt, die den französischen König durch die Stiftung der Tripelallianz von weiteren Eroberungen abgehalten hatte. Holland kam bald „in Not." Da trat der ausgezeichnete Statthalter Wilhelm Iii. von Oranien an die Spitze des Staats, und zugleich ergriffen der deutsche Kaiser Leopold I. und Spanien die Waffen (1673). Als daraufhin Summe 1673 die Pfalz verheerte, erklärte auch ifi73 das Reich 1674 den Krieg ein Frankreich, das nun seine Streitkräfte ict« teilen mußte. Der Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg, welcher dem Turenne am Rhein gegenüber stand, wurde dadurch vom Kriege abgezogen, daß Ludwig Xiv. die Schweden bestimmte, in die Mark Brandenburg einzufallen. Aber die letzteren wurden bei Feh rbellin 1675 geschlagen, und einen Monat später fiel Turenne 1075 bei S a ß b a ch. Die Gefahr eines Bündnisses zwischen England und Holland und Frankreichs Erschöpfung führten endlich zum Frieden von Nimwegen 1678 mit Holland und Spanien, welchem Kaiser und Reich igvs 1679 beitraten. Ludwig Xiv. gewann von Spanien in diesem Frieden die Fr an che Eomts und eine Anzahl flandrischer Festungen, vom deutschen Reiche Frei bürg. Ludwig setzte von 1680—84 den Länderraub fort. Man nennt dies die Reunionen, weil alle Gebiete und Ortschaften davon betroffen wurden, die 1668 1679

6. Elementarbuch für den Unterricht aus der Geschichte - S. 98

1890 - Nürnberg : Korn
98 § 91. Die beiden ersten Koalitionskriege. 1799-1804 6) Die Consularregierung 1799 —1804. Als Napoleon Nachrichten über die schlimme Lage Frankreichs im Kriege gegen die zweite Koalition erhielt, verließ er 1799 insgeheim Ägypten und kehrte nach Paris zurück. Er stürzte die unfähige Direktorialregierung und führte eine Consularregierung ein, an deren Spitze er selbst als erster und leitender Conful auf 10 Jahre trat. Im Jahre 1802 wurde er 1804 Consnl auf Lebenszeit und endlich 1801 erb sicher Kaiser der Franzosen. § 91. Die beiden ersten Koalitionskriege. 1793-1797 1) Krieg der ersten Koalition gegen Frankreich 1793— 1797. In folge eines Sieges der Franzosen über die Österreicher bei Jemappes (1792) war ein großer Teil von Belgien in die Hände der ersteren gekommen. Die drohende Einverleibung dieses Landes und Hollands in Frankreich und die Hinrichtung des Königs veranlaßten nun den Krieg der von Pitt dem Jüngeren gestifteten ersten Koalition europäischer Mächte gegen Frankreich. Aber die französischen Heere kämpften siegreich gegen die zahlreichen Feinde der neuen Republik und eroberten ganz Belgien und Holland (batavische Republik 1795—1806). Auch schloß Preußen für sich und 1795 die kleineren norddeutschen Staaten zu Basel 1795 Fried eu mit der französischen Republik und verzichtete auf seine linksrheinischen Besitzungen (Cleve und Geldern). Die Entscheidung des Krieges aber wurde durch eine Reihe glänzender Siege Napoleons über die Österreicher in Oberitalien (1796 n. 1797) i7v7 herbeigeführt. Im Frieden zu Campo Formio (1797) überließ Kaiser Franz Ii. die Lombardei (diese bildete einen Teil der neugegründeten eisalpinischen Republik 1797—1805) und seine Niederlande oder Belgien an Frankreich und erhielt dagegen Benetien, Istrien und Dalmatien. (Wegen des Friedens mit dem Reiche sollte auf einem Kongreß zu Rastatt unterhandelt werden, der noch im Jahre 1797 eröffnet wurde.) 1798-isoi 2) Krieg der zweiten Koalition gegen Frankreich 1798 bis 1801. Weil die Direktorialregierung den Umsturz bestehender Staaten und Regierungen fortsetzte (Errichtung einer römischen Republik 1798—1800), kam es zur Schließung einer zweiten Koalition, an welcher sich Rußland, Österreich, die Pforte und England beteiligten. Die Verbündeten stellten drei Heere auf: a) ein russisch-englisches Heer in den Niederlanden; b) ein österreichisches unter dem Erz- herzog Karl am Oberrhein; c) ein russisch-österreichisches unter Suworow und Melas in Jtalien. 1799 In Sübbeutschlanb siegte Erzherzog Karl 1799 über Jourban, in Italien der 70jährige Snworow. Da führte die Änderung des Kriegsplanes von feite der Verbündeten eine Weuduug des Kriegsglückes herbei. Suworow sollte an stelle des siegreichen Erzherzogs Karl das Kommando in der Schweiz übernehmen und sich hier mit Korsakow vereinigen. Als aber der

7. Elementarbuch für den Unterricht aus der Geschichte - S. 78

1890 - Nürnberg : Korn
78 § 71. Der dreißigjährige Krieg 1618—1648. § 72. Die Königin Elisabeth. wiederholt alle Schrecken des Krieges zu empfinden hatte. Endlich 1648 machte der Friede von Münster und Osnabrück 1648 dem Kriege ein Ende. 7) Friedens best immun gen. a) Kirchliche Verhältnisse: Der Augsburger Religionsfriede wurde bestätigt und auf die Reformierten ausgedehnt. Der 1. Januar 1624 sollte als Norm für den Besitzstand der beiden Konfessionen entscheiden. b) Territoriale Bestimmungen: 1) Frankreich erhielt die Stifter Metz, Tonl, Verdun, den österreichischen Teil vom Elaß und rechts vom Rhein Breisach. 2) Schweden erhielt Hinterpommern zum Teil, Vorpommern mit Rügen, Wismar mit Gebiet und die Bistümer Verden und Bremen. 3) Brandenburg erhielt den größeren Teil von Hinterpommern, die Bistümer Camin, Halberstadt, Minden und das Erzbistum Magdeburg. 4) Bayern blieb im Besitze des bereits während des Krieges Erworbenen. 5) Die Pfalz am Rhein kam an den Sohn Friedrichs V., Karl Ludwig, für den zugleich eine achte Kurwürde errichtet wurde. 6) Die Niederlande und die Schweiz wurden vom Reiche unabhängig. c) Verfassung des deutschen Reiches: Die deutschen Reichsstäude erhielten volle Landes ho heit und dursten fortan Bündnisse unter sich und mit fremden Mächten abschließen, nur nicht gegen Kaiser und Reich und den westfälischen Frieden. Der Reichstag zählte 240 Stimmen, erhielt das Recht der Reichsgesetzgebung und beschloß über Bündnisse, Krieg und Frieden, Steuern, Aushebungen, Befestigungen. 8) Folgen des dreißigjährigen Krieges, a) Das deutsche Reich verlor durch den westfälischen Frieden an Frankreich und Schweden fast den Umfang eines Königreiches. Es war durch Befestigung der landesherrlichen Gewalten in einen lockeren Staatenbund aufgelöst und dadurch vom Auslande abhängig, das namentlich die West- und Nordgrenze bedrohete und sich fortan in Deutschlands innere Angelegenheiten einmischte. Dazu bot es unmittelbar nach dem Kriege einen traurigen Anblick dar. Zahlreiche Dörfer und Städte waren zerstört und oft ganz entvölkert, die Felder verödet. Handel und Gewerbe lagen nun vollends darnieder. Dazu waren die Mündungen der Oder, der Elbe, der Weser und des Rheins in den Händen fremder Mächte, b) Schweden war eine Großmacht geworden, c) Der Bestand der evangelischen Kirchen war nun gesichert. § 72. Die Königin Elisabeth von England. In England war auf die seit 1066 herrschende normannische Dynastie mit Heinrich Ii. das Hans Plantagenet oder Anjou gefolgt, ms Von den Söhnen Heinrichs mußte Johann 1215 eine Verfassung gewähren, die magna Charta libertatum, welche dem Volke größere Freiheiten verlieh. Auf die Kämpfe mit Frankreich (§ 66) folgten

8. Elementarbuch für den Unterricht aus der Geschichte - S. 86

1890 - Nürnberg : Korn
86 § 78. Peter der Große und Karl Xii. Der nordische Krieg. der Russen anbahnte. Um letzteres zu erreichen, knüpfte er Handels-• Verbindungen mit den westeuropäischen Völkern und bereiste, um die Cultur derselben kennen zu lernen, als Mitglied einer Gesandtschaft Deutschland und Holland. Hier erlernte er in dem Dorfe Zaardam den Schiffbau, erst unerkannt, dann als „Meister Peter." Auf die Nachricht von einem Aufstande der Strelitzen, der bisherigen adeligen Leibgarde, eilte er in die Heimat und warf mit Hilfe einer eigenen, oon dem Genfer Lefort nach europäischer Weise umgebildeten Garde den Aufstand nieder. Gleich darauf gelangte er durch den Frieden zu Carlowitz 1699 in den Besitz von Asow am asowischen Meere. _ Damals herrschte in Schweden der jugendliche Karl Xii. (1697— i/9/ 17181718). _ In ihm schien einer jener Seekönige wiedererstanden zu sein, welche in kleinen Schiffen auszogen, um die Welt zu erobern. Er war einfach, mäßig, streng rechtlich, energisch, aber tollkühn, unbändig, bis zum Wahnwitz starrsinnig, und so suchte er denn einen einmal gefaßten Entschluß durchzuführen, wenn er auch sich und anderen dadurch Unglück bereitete. Die Jugend Karls schien seinen Gegnern Gelegenheit zu bieten, die Großmachtstellung Schwedens zu brechen. Daher verbanden sich Rußland, Sachsen-Polen und Dänemark und begannen einen Krieg, den 1700-1721 sogenannten nordischen Krieg (1700—1721). Karl erklärte: er werde im gerechten Kriege einen nach dem andern ]chagen, landete mit seiner Kriegsmannschaft plötzlich auf Seeland und schreckte dadurch deji König von Dänemark so sehr, daß dieser Frieden schloß. . Hierauf wendete er mit sich ebenso überraschender Schnelligkeit gegen "00 die Russen und schlug sie trotz ihrer großen Überzahl bei Narwa 1700. Dann vertrieb er den dritten Feind, den König August Ii. von Polen, und verfolgte ihn bis ins Herz von Sachsen, wo August zu- gleich Kurfürst war. Hier zwang er ihn dann im Frieden, ans Polen zu verzichten. ^ Unterdessen hatte Peter der Große Jngermanland erobert und 1,03 1703 Petersburg gegründet. Karl wandte sich nun abermals gegen ihn und rückte siegreich in Rußland vor. Zu seinem Unglücke aber ließ er sich von dem Kosakenhäuptling Mazeppa in die Ukraine locken, 1709 wo er in große Not kam und bei Pultawa 1709 völlig geschlagen wurde. Er entkam nur mit wenigen Truppen in die türkische Stadt Bender. Hier war Karl unablässig bestrebt, die Türken zum Kriege gegen Rußland aufzureizen. Nachdem ihm dies gelungen und der Krieg erklärt war, rückte der Zar in die Moldau ein. Er wurde aber 1711 am Pruth mit feinem Heere von den Türken so eingeschlossen, daß sein Untergang unvermeidlich schien. Da retteten ihn die schlauen Bestechung^-künste seiner Gemahlin Katharina. Diese bewirkte nämlich, daß mit den Türken ein für die Russen günstiger Friede, der Friede vom i7ii Pruth 1711, zu stände kam.

9. Elementarbuch für den Unterricht aus der Geschichte - S. 87

1890 - Nürnberg : Korn
§ 79. Karl Vi. 1711-1740 87 Karl suchte nun die Türkeu zu neuen Kämpfen anzufeuern und verweilte daher uoch drei Jahre voll Trotz iu der Türkei, obwohl inzwischen feine Feinde, bettelt sich auch uoch Preußen und Hannover angeschlossen hatten, die meisten schwedischen Besitzungen un Osten und Süden der Ostsee eroberten. Endlich kehrte er über Ungarn und Deutschland iu vierzehn Tages-ritten nach seinem Reich zurück, um wenigstens an dem Dänenkönig seinen Rachedurst zu stillen. Er wurde aber, als er sich anschickte, das den Dänen gehörige Norwegen zu erobern, bei der Belagerung von Friedrichshall durch einen Schuß getötet 1718. Schweden schloß jetzt mit Dänemark, Sachsen-Polen, Preußen (das Vorpommern bis zur Peene, Usedom, Wollin, Stettin) und Hannover (das Bremen und Verden erhielt) den Frieden zu Stockholm 1720, mit Rußland den Frieden zu Nystädt 1721, in welchem dieses Jngermanland, Esthland und Livland erlangte. Der Zar Peter starb 1725, und ihm folgte seine Gemahlin Katharina I., die Tochter eines litthanischen Bauers. § 79. Karl Vi. 1711-1740. 1711" Karl Vi., der zweite Sohn des Kaisers Leopold, gutmütig, aber iu keiner Weise ausgezeichnet, war der letzte vom Habsburgischen Manues-stamme. Früher Kronprätendent von Spanien, folgte er seinem Bruder Joseph I., der keine männlichen Nachkommen hatte, in den österreichischen Landen und als deutscher Kaiser 1711. Er setzte, vou seinen bisherigen Verbündeten verlassen, seit 1718 den spanischen Erbfolgekrieg allein fort, konnte aber keine günstigeren Bedingungen als die von Utrecht erlangen. Nach dem Tode seines einzigen Sohnes war ihm alles daran gelegen, seiner Tochter Maria Theresia die Erbfolge zu sichern. Er ernannte also auf gründ eines von ihm selbst erlassenen Hausgesetzes, der „pragmatischen Sanktion," diese seine Tochter zu feiner Nachfolgerin in deu gesamten österreichischen Ländern, und es war nun das Hauptziel seiner Politik, dieser Verordnung im In- und Auslande Geltung zu verschaffen. Um von Sachsen die Unterschrift zur pragmatischen Sanktion zu erhalten, unterstützte er im polnischen Erbfolge kr ieg den Sohn Augusts Ii., August Iii., gegen den von Frankreich und Spanien begünstigten Stanislaus Lesczinsky. Der Krieg wurde am Oberrhein und in Italien für den geldarmen Kaiser im ganzen unglücklich geführt. Derselbe verlor daher im Wiener Frieden 1738 an den spanischen 1738 Jnfanten Don Carlos Neapel und Sicilieu und mußte in die Abtretung von Lothringen, das feinem Schwiegersöhne Franz gehörte, an Stanislaus willigen, der es dann bei seinem Tode (1766) an Frankreich vererben durfte. Doch zeigte es sich bald, daß diese vielen wegen Anerkennung der pragmatischen Sanktion gebrachten Opfer umsonst waren. Karl Vi. starb im Jahre 1740.

10. Elementarbuch für den Unterricht aus der Geschichte - S. 91

1890 - Nürnberg : Korn
§ 84. Friedrich der Große als Regent. 91 1758. Im Jahre 1758 endlich wendete sich der König gegen die i7&s Russen und besiegte sie in der blutigen Schlacht bei Zorndorf, wo man gegenseitig feinen Pardon gab und annahm. Darauf begab er sich nach Sachsen, itnt gegen die Österreicher zu kämpfen, ward aber in einem offenen Lager bei Hochkirch von Dann überfallen und mußte sich unter großen Verlusten zurückziehen; trotzdem behauptete er Schlesien und Sachsen. Nach dieser Schlacht wurde eine Denkmünze zur Verherrlichung des deutschen „Fabins Maximus" (Daun) gefertigt. 1759. Das Jahr 1759 war das unglücklichste des ganzen Feld- 1759 znges. Zwar siegte Ferdinand von Braunschweig über die Franzosen bei Minden; dagegen wurde Friedrich von den vereinigten Russen (Soltikow) und Österreichern (Laudon) bei Kunersdorf gänzlich geschlagen (Kleist f) und verlor Schlesien und Sachsen. Doch zeigte sich auch nach dieser Niederlage Friedriche Größe in einem glänzenden Lichte, indem er sich auch diesmal alsbald wieder ausrichtete. 1760. Das Jahr 1760 begann ebenfalls noch unglücklich für Fried- nco rieh, indem sich sein General Fouque bei Landshut iit Schlesien an Laudon ergeben mußte. Durch den Sieg des Königs über Laudon bei Liegnitz, den jener „den ersten Souueublick nach einem Jahr voll Trübsal" nannte, ward indessen Schlesien wiedergewonnen, und durch beit Sieg bei Torgau gelangte Friedrich auch wieder in den Besitz Sachsens, wo er nun seine Winterquartiere ausschlageu kouute. Bei Torgau hatte Ziethen, der Schöpfer der preußischen Kavallerie, die Entscheidung herbeigeführt. 1761. Im Aahre 1761 kam es zwar zu einer abermaligen Ver- i?6i einigung der Österreicher und Russen; aber infolge der Uneinigkeit ihrer Feldherrn wurde kein Angriff auf das verschanzte Lager Friedrichs bei Bunzelwitz, unweit Schweidnitz, unternommen. Trotzdem wurde seine Lage immer mißlicher, da nach dem Tode Georgs Ii. (t 1760) und dem Sturze des älteren Pitt der Subsidienvertrag mit Preußen nicht wieder erneuert wurde. 1762. Aus dieser verzweifelten Lage rettete den König der Tod 1762 der Kaiserin Elisabeth von Rußland, das nun Frieden schloß. Friedrich siegte jetzt über die Österreicher bei Burkersdorf unweit Reichen-bach, fein Bruder Heinrich über die Reichstruppen bei Fr eiberg. 1763. Nachdem bereits 1762 zwischen England und Frankreich der 1^8 Friede geschlossen war, kam derselbe^l763 zu Hubertsburg bei Meißen auch zwischen Preußen und Österreich zu stände. Es ward der Besitzstand vor dem Kriege wiederhergestellt; Preußen behielt Schlesien und ward jetzt als Großmacht allgemein anerkannt. § 84. Friedrich der Große als Regent. In der zweiten Hälfte seiner Regierung widmete sich Friedrich mit Eifer der Hebung seines Staates im Innern. Er sorgte dafür durch wohlthätige Verordnungen und Einrichtungen, sowie durch Reformen, besonders auch auf dem Gebiete der Rechtspflege und der Staatsver-
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